Was Silvester für die Natur bedeutet

Wir schreiben den 29. Dezember und bereits gestern konnte man Feuerwerk in Friedrichshafen hören. Videos in den sozialen Medien zeigen eindrucksvoll und zugleich beängstigend, wie sehr sich die größtenteils jungen Erwachsenen auf das Feuerwerk-Sortiment der Läden stürzen. Es kam zu Verletzungen und auch überforderten Mitarbeitern, die nicht mehr mit Auffüllen hinterher gekommen sind. Alles, um nur für wenige Minuten Freude zu haben. Freude, die einen bitteren Nachgeschmack hat.

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Beginnen wir doch mit der Feinstaubbelastung. Das Umweltbundesamt schrieb, dass in den Jahren vor Corona Belastungen von 2.050 Tonnen Feinstaub freigesetzt wurden. Recyclehero schreibt dazu, dass 75% davon auf die Silvesternacht fallen. Natürlich nicht so wild. Auf Wikipedia kann man entsprechend nachlesen, was Feinstaub ist und wie es in der Biologie zu Problemen führen kann. Unser Ziel sollte also sein, diesen Feinstaub zu reduzieren und nicht aus egoistischer Freude noch mehr davon in die Umwelt abzusondern. Wenn das eigene Leben nicht sonderlich wichtig ist, so sollte man sehr gut bedenken, was man mit anderen Menschen und auch Tieren damit macht.

Ferner erwähnt werden sollte natürlich auch der Müll, der durch das Abbrennen von Feuerwerk den Weg in die Entsorgung finden muss. Und hier gibt es zwei Seiten. Die eine Seite räumt ihren verursachten Müll von Straße und Gehweg, während Andere es vorziehen, den Müll liegen zu lassen. Irgendjemand macht das schon. Hier muss man an den gesunden Menschenverstand appellieren, dass man Dinge bereinigt, die man verschuldet hat. Wenn ein Hund in den eigenen Vorgarten kotet, sagt man auch nicht: „Lass liegen“, sondern bittet den Hundehalter den Haufen zu entfernen. Die Straße und Gehwege sind öffentlicher Grund, also kein Eigentum. Deshalb auch dort bitte die eigenen Hinterlassenschaften entfernen.

Der durch Feuerwerk entstandene Gesamtmüll ist nur schwer zu bezieffern. Die fünf größten Städte beseiten zusammen etwa 200 Tonnen Müll aus der Silvesternacht. Den Schätzungen des BVPK (Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk) nach, macht der Feuerwerksmüll etwa 0,05% der jährlichen Abfallmenge eines durchnittlichen Haushalts aus.
Gemessen daran, dass 2022 jeder Einwohner Deutschland rund 606 kg Müll produziert hat und wir 2023 etwa 41,3 Millionen private Haushalte nach offiziellen Angaben im Land haben, sind 0,05% eine beachtliche Menge von deutschlandweit 12.514 Tonnen Müll. Vermeidbarer Müll. Unnötiger Müll.

Persönlich bin ich nicht gegen Feuerwerk. Ich bin jedoch dagegen, dass diese Menge an Feuerwerk nötig ist. Zentral organisierte Feuerwerke von Städten und Kommunen, die würde ich als ersten Schritt begrüßen. Ein Verkaufsverbot wäre demnach wichtig für die Reduzierung von Feinstaub und Müll, nicht nur hier in Deutschland, sondern weltweit. Alternativen zu Feuerwerken gibt es bereits. Spektakuläre Laser- oder Drohnen-Shows untermalt mit Musik würde etwas Anders sein als Feuerwerk. Natürlich! Aber ist etwas Anderes, etwas Neues automatisch schlecht? Entscheidet selbst!

Quellen: Umweltbundesamt, Recyclehero, Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk,

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